Chorwochenende
in Stolzenberg
vom 08.-10.04.2005
Am Freitagnachmittag begann unser diesjähriges Chorwochenende
in Stolzenberg zunächst mit einem ungeplanten Kaffeetrinken und
wir konnten erst einmal „ankommen“ und uns kurz austauschen.
Die Organisation im Haus und die Einkäufe hatten Herr und Frau Hoffmann
wieder übernommen und es war alles sehr gut vorbereitet.
Frisch
gestärkt begann mit etwas Verspätung die Chorarbeitsphase I.
Nach ein paar lockeren Kanons begannen wir, die Stücke für
den Gottesdienst am Samstagabend einzustudieren. Nach intensivem Singen,
hatten Feli und Florian, unsere fleißigen Küchenhelfer, alles
für das Abendessen vorbereitet. Es gab ein kaltes Buffet, wozu einige
Chormitglieder Salate und andere Leckereien mitgebracht hatten.
Danach wurde draußen ein Lagerfeuer angezündet. Obwohl das
Feuer die kühle Nachtluft etwas vertrieb, sprang der „Stimmungs“-Funke
nicht ganz über und Einer nach dem Anderen ging wieder hinein. Anschließend
gab es noch einen gemütlichen Ausklang des Tages bei einem Glas
Wein. Es gab wieder viele heitere Wort- und Singspiele.
Ganz spät am Abend trug dann Herr Meuter
noch sein selbst verfasstes Gedicht „Nichts“ vor.
Am nächsten Morgen lud Frau Janich nach dem Frühstück
zu Atem- und Entspannungsübungen und Finden von Klangräumen
ein. Bereits zum Frühstück waren die Tagesgäste aus
Hochdahl angereist. Zu Beginn der Chorarbeitsphase II gab es chorische
Stimmbildung für alle. Wir arbeiteten wieder an den Liedern und
Gesängen für den Gottesdienst, die nun mit der Verstärkung
durch die Tagesgäste in den Stimmen besser klangen, als am Abend
zuvor.
In
der Zwischenzeit hatten Feli und Florian in der Küche ein leckeres
Mittagessen gezaubert. Anschließend konnte man sich die Füße
vertreten oder ein wenig ruhen bis zur nächsten Chorarbeitsphase.
Nachdem dann auch irgendwann das Stück „Wie eine Mutter sorgt“,
endlich klappte, gab es ein kleines Wunschkonzert, bei dem wir das ein
oder andere Lied aus den „Wir geben“ und „Wir empfangen“-Büchern
sangen.
Nach dem Kaffeetrinken gab es einen Gedankenaustausch,
bei dem es um ein eventuelles Chorkonzert der capella nova im Herbst
dieses Jahres ging. Diese Geistliche Abendmusik sollte unter anderem
auch die vielen Möglichkeiten der neuen Orgel in der Heilig Geist Kirche hervorheben.
Herr Janich schlug vor, dass er versuchen würde, Herrn Bretschneider
für diesen Anlass zu gewinnen. Da im Herbst das 10-jährige
Bestehen des Franziskus-Hospizes gefeiert wird, sollte der Erlös
dieser Veranstaltung für das Hospiz sein. Dieser Vorschlag fand
im Chor großen Anklang. Anschließend bekamen die Lieder für
den Samstagabend-Gottesdienst noch den letzten Schliff. Mit einem weiteren
kleinen Wunschkonzert beendeten wir auch diese Chorarbeitsphase.
Inzwischen war auch Pater Jozef eingetroffen, um
mit uns gemeinsam den Gottesdienst zu feiern. Pater Jozef sagte, dass
er das Gefühl hätte,
die capella nova wäre so etwas wie eine Familie. Über dem gesamten
Wochenende lag auch eine besondere Stimmung, die im Gottesdienst ihren
Höhepunkt fand.
Nach der Begrüßung durch Pater Jozef führten Frau Janich,
Frau Mehrain und Herr Walter mit einer kurzen Meditation in den Gottesdienst
ein. Der Gottesdienst trug die Überschrift „Weg“, dies
wurde auch durch ein aus Karten auf dem Boden ausgelegtes Labyrinth und
aufgeschlagene Bücher zum Thema Labyrinth deutlich. Die Lesungen,
Gebete und Lieder waren auf das Thema abgestimmt. Jeder konnte in sich
gehen und sich fragen, ob sein Leben ein Labyrinth oder ein Irrgarten
ist, und dass vielleicht ein Weg, der in eine Sackgasse führt nicht
unbedingt ein verschwendeter Weg sein muss. Denn Gott kennt den roten
Faden unseres Lebens und hält ihn sicher in seiner Hand.
Die Spannung erhöhte sich während des Gottesdienstes
stetig, denn nach dem Evangelium konnten wir zu einer Meditationsmusik
aufstehen und aus den auf dem Boden liegenden Karten, die das Labyrinth
bildeten jeweils eine auswählen. Auf jeder Karte stand ein anderer
Gedanke zum Weg oder Labyrinth und darunter war ein Bild von Sieger
Köder
mit einem Labyrinth und blühenden roten Rosen zu sehen. Nachdem
jeder „seinen“ Gedanken aufgenommen hatte, konnte jeder,
der wollte, den Spruch auf seiner Karte laut vorlesen und die anderen
daran teilhaben lassen.
Nach
der Eucharistiefeier spendete Pater Jozef den Segen und wir schlossen
den Gottesdienst mit einem meditativen Tanz ab. Auch Pater Jozef ließ sich
von der wunderbaren Stimmung anstecken. Wir fühlten uns alle in
besonderer Weise miteinander verbunden und die Spannung des Gottesdienstes
wirkte noch eine ganze Weile nach.
Dann gingen wir in den gemütlichen Teil des Abends über, welcher
mit einem kalten Buffet begann und für den Frau Mehrain noch eine Überraschung
in petto hatte. Pater Jozef konnte die Einladung zum Abendessen nicht
abschlagen und blieb noch eine Weile. Nach dem Abendessen verabschiedete
sich leider unser Chorleiter mit einer Grippe nach Hause. Da er schon
den ganzen Samstagnachmittag angeschlagen wirkte, wurde er mit den besten
Genesungswünschen verabschiedet.
Dann versammelten sich die Chormitglieder auf Anweisung
von Frau Mehrain in einem gemütlichen Nebenraum und alle warteten gespannt auf die Überraschung.
Frau Mehrain hatte Geburtstag gehabt und Feli und Florian hatten auf
bunten Tabletts wunderbar dekorierte Canapés vorbereitet. Natürlich
bekam Frau Mehrain ein Geburtstagsständchen und einen schönen
Blumenstrauß. Es wurde noch ein fröhlicher Abend, der erst
in den frühen Morgenstunden ausklang.
Trotz
der späten/frühen Stunde begann am Sonntagmorgen nach dem
Frühstück
die letzte Chorarbeitsphase, die Frau Janich nun allein leitete. Es
wurden noch die Lieder für den kommenden Samstag angestimmt. Auch
das Stück „Wie
eine Mutter sorgt“, welches inzwischen von den Chormitgliedern
nur noch als das „Schraubenlied“ bezeichnet wurde. Weil
es sich innerhalb des Chores so unharmonisch und unstimmig anhörte,
wurde noch einmal wiederholt. Schließlich endete die letzte Chorarbeitsphase
mit ein paar fröhlichen Kanons.
Nach einem kleinen Spaziergang und Felis Ofensuppe
zum Mittagessen fand ein kurzer Austausch über das Wochenende
statt. Die einhellige Meinung war, dass es diesmal ein sehr bewegendes
mit einer besonderen Spannung empfundenes Wochenende war. Dann wurde
gepackt und aufgeräumt und
das schöne Wochenende war leider schon zu Ende.
Michaela Mause
Fotos: G. & B. Janich