Chorwochenende in Stolzenberg
vom 4.-6.04.2008
Das Chorwochenende der capella nova vom
4.4. – 6.4. 2008 in Stolzenberg stand unter dem Thema „Der
Weg ist das Ziel“ Einmal im Jahr verbringt der Chor ein Wochenende
miteinander. Das ist gewissermaßen eine Intensivprobe, aber zugleich
bietet es die Möglichkeit, sich besser kennenzulernen und das Wir-Gefühl
zu erneuern. Das Selbstversorgerhaus in Stolzenberg bei Wermelskirchen
bietet dafür die besten Voraussetzungen. Herr und Frau Janich hatten
wieder ein vielseitiges Programm vorbereitet und es dann von Freitag
bis Sonntag mit uns – den Teilnehmenden – durchgeführt.
In
Fahrgemeinschaften trudelte die erste Gruppe Freitag bis 16.00 Uhr ein.
Frau Overhage hatte den Kaffeetisch schon liebevoll für uns
gedeckt. Ab 17.00 Uhr setzten wir uns mit dem „Kanonikus“ zur
ersten Singerunde zusammen. Dazu gehörte auch die Stimmbildung mit
Frau Janich. Sie leitete sodann den Gesprächskreis zum Thema „Stolpersteine
auf dem Lebensweg“ ein.
Damit konnte jede/jeder sich persönlich
angesprochen fühlen. Als wohltuend erwies sich, nicht sofort sprechen
zu müssen, sondern kreativ mit Steinen umgehen zu können. Aber
zunächst gab es ein leckeres Abendessen mit all den Köstlichkeiten,
die die Einzelnen zu Hause vorbereitet hatten bzw. von Frau Hoffmann
eingekauft worden waren. Beim geruhsamen Essen ließ es sich gut
miteinander sprechen.
Danach breiteten Janichs alle Materialien (bunte
Farben, Bänder, Perlen, Klebstoff, Steine) für die kreative
Arbeit ab 20.15 auf einem Tisch aus. Feli und ihre Mutter führten
uns an das Angebot heran, Stolpersteine in etwas Schönes zu verwandeln.
Feli erzählte von guten Erfahrungen bei solchem Tun mit Kindern
und Jugendlichen. – Ob wir wohl auch Freude daran hätten,
uns so zu äußern? – Ja, und im Nu waren alle in die
Beschäftigung mit ihren Steinen versunken. Thomas Leschinski wanderte
später mit seiner Kamera herum und machte schöne Bilder von
den Künstlern und Künstlerinnen und ihren Kunstwerken. Jeder
konnte an den einzelnen Tischen anschauen und nachfragen.
Der Abend klang
aus in einem gemütlichen Beisammensein mit Wein, Bier und Saft.
Am Samstag nach dem Frühstück trudelten die Tagesgäste
ein. Sie hatten zwar das Kreativprogramm am Vorabend verpasst, aber laut
Programm gab es die Bitte, einen Stein mit persönlicher Bedeutung
und Geschichte von zu Hause mitzubringen. Um 10.30 – nach Morgenmeditation
oder Spaziergang – begann das Einsingen und die chorische Stimmbildung
für alle mit der Chorarbeitsphase I.
Nach dem köstlichen Mittagessen,
das Feli in der großen Pfanne zubereitet hatte, gab es Mittagspause
bis zur Chorarbeitsphase II um 14.45. Vor der Arbeitsphase III um 16.45
gab es Kaffee und Kuchen.
Zu 18.30 traf auch Pfr. Hittmeyer ein zur Eucharistiefeier „Du
bist dein Leben lang unterwegs“.
Die Stühle wurden kreisförmig
um die Osterkerze gestellt, „neue“ und „alte“ Steine
fanden sich auf dem Weg mit der Osterkerze mit vielen Teelichtern dazwischen
sowie Fotos von vielen verschiedenen Wegen. Es gab eine Weg-Meditation
am Bildschirm zur Einstimmung. Wir selbst wurden nun Gemeinde und Chor
mit Pfr. Hittmeyer in der Runde. So ergab sich eine intensive, einfache
Form der Liturgie.
Um 20.00 schloss sich das Abendessen mit kaltem Buffet
nahtlos an. Beim köstlichen Essen kamen wieder gute Gespräche
zustande. Nach dem Essen reisten die letzten Tagesgäste ab, und
der gemütliche Teil mit Kanonikus und anderen Gesängen begann.
Herr Meuter, Fr. Bosbach und Fr. Kohl trugen lustige Beiträge vor.
Dazu mundeten Wein, Bier oder Saft.
Nach einer mehr oder weniger kurzen
Nacht trafen wir uns am nächsten Morgen wieder um 8.30 im Speisesaal
zum Frühstück. – Um 9.30 bot Fr. Janich eine meditative „Erinnerungsreise“ an.
Wem danach nicht zumute war, der konnte spazieren gehen.
Zu 10.30
trafen wir uns zum gemeinsamen Singen – leider nicht draußen
auf der Wiese, denn es regnete.
Um 11.00 Uhr ging es noch einmal um das Wegmotiv
in unserem Leben als Führen und Geführt werden, um etwas genauer
anzuschauen. In Zweiergruppen machten wir uns – blind und sehend
zugleich – auf den Weg in die schöne bergische Umgebung von
Haus Stolzenberg. (Einer war Führer, der andere war Kamera, also „geschlossen“,
das Objektiv öffnete sich nur auf Aufforderung und brannte das Bild
in die jeweilige Erinnerung.)
Zu
13.15 hatte Feli noch einmal in der großen Pfanne ein köstliches Mahl zubereitet. Wir wanderten
wieder mit dem Teller in die Küche, zurück an einen der Tische
und ließen es uns schmecken.
Nach dem Aufräumen in Küche
und Haus machten wir noch vor dem allgemeinen Aufbruch die Schlussrunde
mit Rückblick und Ausblick: Stolzenberg ist ein optimales Selbstversorgerhaus
für unsere Chorfreizeit. Alles Nötige ist vorhanden. Wir brauchen
keine Rücksicht auf andere Gruppen zu nehmen. Familie Janich hat
uns alle ihre Zeit und Fähigkeiten geschenkt. Schade, dass nicht
noch mehr Chormitglieder während des ganzen Wochenendes davon profitieren
konnten, denn ein Teil bleibt immer ein Ausschnitt des Ganzen. Auf dem
freien Markt vergleichbare Angebote müssten mit kostspieligen Honoraren
und Verpflegung finanziert werden. Einer christlichen Gemeinde entsprechend
war es mit unseren vereinten Kräften tatsächlich möglich,
ein solch gutes und für jedermann erschwingliches Wochenende auf
die Beine zu stellen.
Danke, Frau und Herrn Janich, Feli, Herrn
und Frau Hoffmann und allen anderen zupackenden Händen und fröhlichen
Gesichtern. Die Inspiration, die davon ausgeht, wird uns durch die Chorarbeitsphasen
im Alltag tragen: so Gott – und auch wir wollen – bis zum
nächsten Chorwochenende 2009 in Stolzenberg!
Katharina Haan
(als „neues“ Chormitglied
zum ersten Mal dabei)
Fotos: G. & B. Janich