capella nova in Mainz
Stadtrundgang mit Herrn Lehr

Wir trafen ihn am Samstagmorgen gegen 10 Uhr vor dem Gutenberg Museum. Einen Hünen mit donnernder Stimme und strotzend vor Selbstbewusstsein, der uns erklärte, er sei Stadtführer aus Leidenschaft - wovon wir uns in den nächsten 2 Stunden auch überzeugen konnten.
Zunächst führte er uns über den Marktplatz, der uns mit seinen bunten Marktständen in spätsommerlicher Farbenpracht entgegen leuchteten. Früchte, Gemüse und Blumen, alles war wunderbar aufgeschichtet. Erntedank – Vielfalt - Fülle. Es gab natürlich – wie könnte es in Mainz anders sein – einige Weinstände, an deren herbstlich geschmückten Tischen bereits Gäste saßen und frühstückten – „Weck, Worscht und Woi“! Wir hätten natürlich gern probiert, aber dazu war keine Zeit. Doch zum Trost wurde uns versichert, dass wenigstens die Weinstände noch bis 18 Uhr ausschenkten.

Wir genossen den Rundgang über den Marktplatz mit seinen wunderschönen Patrizierhäusern, die Geschäfte, Cafés, Restaurants und Weinstuben beherbergen. Wir gingen an der Rheingoldhalle vorbei und durch die verwinkelten Gässchen hinauf zum Stephansberg, um in der gleichnamigen Kirche die wunderbar blau leuchtenden Fenster von Chagall zu bewundern. Die Kirche wirkt im Gegensatz zum Dom, den wir später noch besichtigen konnten, hell und freundlich. Die blauen Fenster lassen die Figuren schwerelos erscheinen.

 

Der Dom ist als Bischofskirche der Sitz von Kardinal Lehmann – ein imposantes romanisches Gotteshaus, das auf den ersten Blick eher düster auf einen wirkt, da aber die Sonne schien, genossen wir die kunstvollen Altäre, die herrlichen Fenster, die prachtvolle Orgel. Wir wurden von Herrn Lehr ermutigt, etwas zu singen. So sangen wir einen Kanon, nicht nur zur Freude unseres Stadtführers. Es klang schon toll!

 

Jetzt fehlte noch ein wichtiges Denkmal zum Mainzer Brauchtum – der Fastnachtsbrunnen.
Es handelt sich um einen 9 Meter hohen Bronzeturm mit Fastnachtsfiguren, aus deren Mündern das Wasser spritzt und fließt. 1967 wurde er nach dreijähriger Bauzeit fertig gestellt. Er ist für die Bewohner ein wichtiger Zeuge Mainzer Fröhlichkeit.