capella nova in Stolzenberg
vom 18.-20.03.2011

Das Chorwochenende stand bevor. Noch schnell einen Blick auf das Barometer geworfen - das war gestiegen – und auf nach Stolzenberg. Anreise der Wochenendteilnehmer bis 16 Uhr.
Die Zimmer wurden „in Besitz“ genommen und wer danach einen Kaffee brauchte, fand ihn bereits gekocht und leckeren Kuchen dazu. Laut Plan fanden sich dann alle zum Einsingen ganz nach Wunsch aus dem Kanonikus zusammen. Das 1. Ständchen galt Thomas Leschinski, der seinen Geburtstag dieses Jahr mit uns feiern wollte.
Im anschließenden Gesprächskreis ging Herr Janich schon einmal auf unser Projekt nächstes Jahr näher ein. Angesprochen wurde das Notenmaterial, Werbung nicht nur für finanzielle Unterstützung, sondern insbesondere für neue, junge oder aus letztem Projekt bewährte Stimmen. Solisten werden ja auch gebraucht.
Um 18.30 Uhr hatte Frau Janich den „Raum der Stille“ schon für eine Meditation vorbereitet. Frühlingsblumen in Vasen und Gestecken, farbenprächtige Fotos von Wolken und Himmelsbildern, dazu Texte über die Liebe Gottes zu uns Menschen. Alles untermalt von ruhiger Musik. Was immer der Tag bis dahin gebracht hatte, es trat zurück, Spannung konnte sich lösen, man kam zur Ruhe. Man konnte ankommen bei sich selbst.
Nach dem Abendessen mit kaltem Buffet gab es Himmelsbilder auf Leinwand mit Musik und Texten. Kein Wolkenbild wie das andere und herrlich die kindliche Vorstellung: Wolken sind der Fußboden Gottes! Diese Bilder machten Freude.
Danach hatten wir auch noch Gelegenheit, die DVD von Frau Janich anzuschauen, die bei ihrer Kur in Kühlungsborn entstanden war. Eine bunte Mischung aus blühender Natur, Backstein-Gotik der Kirchen, viele kleine Kur-Puzzle-Erlebnisse liebevoll und gekonnt eingefangen. Wir durften teilhaben.
Anschließend gemütliches Beisammensein mit Bier und Wein sowie einer gediegenen Flasche polnischen Wodkas, die Thomas u.a. stiftete und die uns jeweils daumenbreit im Glas auch am nächsten Abend noch schmeckte. Die Fastenzeit hatte Pause!

Am Samstagmorgen gab es nach dem gemeinsamen Frühstück Gelegenheit zu einem kurzen Morgenspaziergang im lockenden Sonnenschein oder einer kurzen Meditation. Mittlerweile waren auch die Tagesgäste angereist und die Chorarbeitsphase I wurde in Angriff genommen; zunächst mit Liedern für den abendlichen Gottesdienst.
Die Mittagspause konnte zu einem Spaziergang in dieser Wanderlandschaft genutzt werden, die Füße hochzulegen oder, oder …
Es folgte Chorarbeit II. Die Lieder für den Gottesdienst wurden noch einmal geprobt und dann ging es an „Lobe den Herrn meine Seele“, das Stück, das wir während der geistlichen Abendmusik 2012 singen wollen. Das gestaltete sich ein wenig schwierig. Der Ausruf unseres Chorleiters „Nun lassen Sie mal das Denken“ sorgte zwar für Heiterkeit, war aber nicht nur heiter gemeint. Bei aller Anfangsschwierigkeit ahnten wir doch schon etwas von der Schönheit des Stückes.
Nach dem Abendessen um 20 Uhr dann unser gemeinsamer Gottesdienst mit Pfarrer Biskupek. Frau Janich hatte zum Thema „Gottes Schutz“ Tage vorher zu Hause Texte gesammelt, Vorbereitungen getroffen und dann kam die Katastrophe in Japan. Passte das noch zusammen, der Schutz Gottes und dann dieses Unheil?
Feiern wollte Herr Biskupek den Gottesdienst mit uns als Tischmesse. Wie das ganz praktisch aussehen sollte, war nicht sofort klar. Aber fleißige Hände zauberten schnell einen mit Blumen und Kerzen gedeckten Tisch. Die Gemeinschaft wurde augenfällig.
Die Betrachtung des diesjährigen Hungertuches machte einen Teil der Ansprache aus. Das Unfertige, Unheilige wurde deutlich, das Inferno in Japan mit ins Gebet genommen. Der Gottesdienst fand seinen Abschluss mit der Motette „Mache dich auf, werde licht“ von J. W. C. Briegel – und sie gelang! Der Abend klang aus mit Gesprächen, Scherzen, einem Gläschen.

Auch der Sonntagvormittag verging wie im Flug mit Gesang vor der Tür bei wieder wolkenlosem Himmel. Ein kurzer Spaziergang zur Sengbach-Talsperre war möglich. Nach dem Mittagessen und Aufräumen standen noch Erfahrungsaustausch und Kritik auf dem Programm und unser herzlicher Dank galt natürlich Frau und Herrn Janich.
Der Gewinn dieses Wochenendes lag nicht nur im Singen und Erarbeiten des neuen Stückes, nicht im wunderschönen Wetter in bergischer Landschaft, sondern in guter, gemeinschaftlicher Atmosphäre, ganz deutlich im Gottesdienst.
Auch die praktische Seite klappte, viele Hände waren bereit zuzupacken, wo nötig. Feli hatte es sich trotz Schwangerschaft nicht nehmen lassen, uns wieder lecker zu bekochen, dafür hätten wir gerne 3 Kochmützen vergeben!
Es war ein gutes Wochenende und das Haus ist für 2012 schon wieder gebucht!

Irmgard Minte
Fotos: G. & B. Janich