Eindrücke von der Gesprächsrunde des Chors am Freitagabend, 20.4., in Stolzenberg

Gegenstand dieses gut einstündigen Gesprächs zwischen den Teilnehmern war eine in dieser Form außergewöhnliche und damit aber auch überfällige und ertragreiche Reflexion über die letzte Geistliche Abendmusik unter Beteiligung aller – und einer möglichen Neuauflage in der Zukunft. Mein eigener Eindruck war:
Das wohl mit Schwierigste neben der langen, bei vielen mit anfänglicher Skepsis verbundenen und dann schließlich doch gelingenden Vorbereitung durch den Chor war die Kombination von über 50 SängerInnen und 20 Instrumentalisten mit nur einer Probe vor der Aufführung. Und es gelang! Dank einem hoch motivierten Chorleiter, dem gut eingeübten Chor und der großen Disziplin aller Mitwirkenden.
Als kleiner Wermutstropfen dieser so vielseitigen und allseits als gelungen angesehenen Veranstaltung ist das dennoch ausbleibende Medien-Interesse (der Lokalpresse) zu werten. Der Grund liegt einerseits wohl an der begrenzten Kapazität der Lokalredakteure – gerade an einem für sie ansonsten freien Sonntagabend – und der hier möglichen Konkurrenz weiterer lokaler Ereignisse. Zum zweiten sind gesungene und zum Mitsingen anregende Psalmen wohl nicht das, was für sie einen besonderen Nachrichtenwert verspricht. Zumal die Öffentlichkeit zuvor nichts Genaueres über die große musikalische Bandbreite der Kompositionen aus unterschiedlichen Jahrhunderten und der dargebotenen Musikstile erfahren hatte.
Dennoch – die ungeteilte Begeisterung der zahlreich anwesenden Zuhörer sollte dies verschmerzen helfen. Und der Chor gewann durch diese Geistliche Abendmusik neuen Zuspruch (und Mitsänger).
Die Zukunft? Es sollte, dies war einhellige Meinung der an diesem Gespräch Beteiligten – einschließlich der unseren Auftritt von außen Beobachtenden – spätestens innerhalb der nächsten zweieinhalb bis drei Jahre eine ähnliche (und möglicherweise auch anders gestaltete) musikalische Veranstaltung der Capella nova folgen!

Heribert Kohl